© mooseum Bächingen
Budapest, Parlament
Freiheitsbrücke
(Szabadság híd)
Große Markthalle
(Nagy Vásárcsarnok)
bei der Freiheitsbrücke
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Ungarn
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unser kulinarisches Angebot auf dem Donaufest:
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Marha Pörkölt
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Rinder Pörkölt, zubereitet vom Angus Rind aus dem Donaumoos
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Donaufischsuppe
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K.U.K. Donaufischsuppe
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... und unser Wein-Angebot:
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Weinkarte
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Villányi Hárslevelü 2010 u.a.
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In ihrer Urheimat östlich des Urals betrieben die Ungarn schon im 2. und 1.
vorchristlichem Jahrhundert Viehzucht und einfache Landwirtschaft. Man sähte
im Frühjahr Urgetreide und Dinkel, zog im Sommer mit den Herden über die Weiden
und erntete im Herbst. Den Winter verbrachte man an einem der vielen großen
Flüsse. Dementsprechend bestand die Nahrung aus Fleisch, Getreidebrei und Fisch.
An dieser einfachen Ernährung änderte sich auch nicht viel, als die Ungarn
im 1. nachchristlichen Jahrtausend zur "Landnahme" ins Karpatenbecken einfielen und
von dort aus ihre Raubzüge nach Mitteleuropa unternahmen.
So ist noch heute die einfache Hirtensuppe, genannt "Gulyás" (Hirte), die wohl meist
gekochte einfache Mahlzeit in Ungarn und auch außerhalb Ungarns als landestypisch
bekannt. Es gibt sie in unzähligen Varianten, aber stets mit Paprika.
Das war allerdings nicht immer so. Gemüse kannten die Ungarn ursprünglich kaum,
es kam erst mit den Osmanen ins Land. Und erst im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte
sich in Ungarn eine einträgliche Landwirtschaft, betrieben vor allem von den
Donauschwaben und unter habsburgischem Einfluss. Viele Gemüsenamen sind im
Ungarischen Fremdwörter (z.B. paradicsom = Tomate, káposzta = Kohl), und die
pauschale Bezeichnung "zöldség" ("Grünzeug") für Gemüse sagt doch alles.
Erst im 19. und 20. Jahrhundert entstand eine eigenständige ungarische Küche, die
schließlich sogar im internationalen Vergleich bestehen konnte. Legendär sind z.B.
die Kreationen von Károly Gundel aus den 20er Jahren.
Die karge Zeit der sowjetischen Herrschaft ("Freunde kann man sich aussuchen,
Brüder nicht") ließ sich auch durch die ungarische Erfindung des "Gulaschsozialismus"
kaum aufhellen. Doch hat sich die ungarische Küche gerade in dieser Zeit in
unzähligen ungarischen Familien behauptet und bewährt. Selbst in den Vororten von
Budapest, auf dem Lande ohnehin, war man Selbstversorger. Noch heute schwärmen
wir von den köstlichen Mahlzeiten aus eigenem Garten, selbst geschlachteten
Hühnern, die wir bei unserer donauschwäbisch-ungarischen Verwandschaft damals
genossen.
Aber nach dem "Picknick von Sopron" im Spätsommer 1989 lebt eine neue ungarische
Küche auf, fein und leicht, selbstbewußt und kreativ, regional und international.
Wir wollen auf dem Donaufest ein wenig für sie werben!
(Maria + Friedrich Pieper)
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