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Am Samstag, 13. Juli, besuchten wir den Biolandhof von
Gerhard Baiker in 89134 Blaustein-Bermaringen, Hohenstein 3
(Autor: Friedrich Pieper)
Der Feldweg nach Hohenstein (Abzweigung auf halber Strecke Weidach
- Bermaringen) führt direkt zu Baikers Biolandhof und wenige Meter weiter
(für die Bio-Legehennen zu deren Sicherheit durch einen hohen Zaun abgetrennt)
zu einem der vielen Turmfelsen über dem Tal der kleinen Lauter. Dieser Turm bei
Hohenstein liegt ca. 100 Höhenmeter direkt über dem Lauter-Quelltopf, außer
Sigi wagte sich niemand von uns bis an die Kante; aber wer kletterfest ist,
kann von hier auf direktem Wege hinuntersteigen und im "Lamm" einkehren.
Das taten wir dann später auch, wenn auch auf einem autogerechten Umweg von
etlichen Kilometern, und wir genossen dann zum Abschluss unserer Exkursion
im "Lamm" herzhafte regionale Spezialitäten, zubereitet mit Produkten vom
"Biolandhof Baiker", wie die übersichtliche Speisekarte des "Lamm" extra
betont. Ob diese Produkte auf der Direttissima nach unten in die
"Lamm"-Küche gelangen?
Zuvor aber hatte Gerhard Baiker uns schon auf seinem Bioland-Hof erwartet;
er nahm sich den ganzen Samstagnachmittag Zeit für uns, um uns den Hof
zu zeigen.
Gerhard Baiker hat den Hof, den die Familie seit Generationen
betreibt, konsequent als Biolandhof ausgerichtet. Ein Schwerpunkt ist die
Produktion von Bio-Eiern. In 2 Gehegen leben jeweils ca. 500 Legehennen.
Die Gehege sind jeweils in 3 Zonen eingeteilt:
- Stall mit Legenestern, Stangen für die Nachtruhe, Futterbereich
mit offenem Übergang zu
- überdachter Boden-Auslauffläche, wiederum mit offenem Übergang zu
- Freilandfläche mit Büschen.
Die Hennen (ein paar Hähne gab's auch) laufen hier (stress-) frei herum,
die Hackordnung ist offensichtlich ausgekämpft (Gerhard Baiker erwähnte dazu
die ausgeklügelte Anordnung der Sitzstangen), "gerupfte" Hennen sahen wir
(bis auf 2-3 Ausnahmen) nicht. Die Fütterung mit überreifen gelben Gurken,
die er uns vorführte, verlief geradezu friedlich.
Ausführlich erläuterte uns Gerhard Baiker das Ernährungsprogramm für seine
Hennen. Natürlich muss er eine Legeleistung von durchschnittlich 7 Eiern pro Henne in 10
Tagen erreichen, um wirtschaftlich zu sein. Das erfordert eiweißreiche Nahrung
(Mineralien natürlich auch), und so entsteht ein geradezu absurdes Problem:
Sojamehl in ausreichender Menge muss er aus regionalem Anbau beziehen, um
sein Bio-Siegel zu behalten. Aber sein Lieferant aus Niederbayern kann die
nötige Menge nur knapp produzieren; Deutschland hat halt kein ideales Klima
für den Anbau von Sojabohnen, und Veggies kaufen in Bioläden seinen Hennen
das Essen weg - such is life.
In seinen Gewächshäusern hat Gerhard Baiker diese Probleme glücklicherweise
nicht. Wir (Städter, die wir nun einmal sind) kauften direkt ab Hof
wunderbare Gurken und Tomaten (Bioeier waren leider alle ausverkauft).
Doch auch als Städter bekamen wir ein Gespür für's tägliche Leben eines
engagierten Bioland-Bauern.
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